Am Mittwoch der vergangenen Woche, hieß es früh aufstehen, denn es stand der Besuch in Kanab an.
Dort befindet sich die Produkution, am quasi Ursprungsort von Stampin‘ Up!, wo vor 25 Jahren Shelli – gemeinsam mit Ihrer Schwester - die Firma gegründet hat und wo bis heute die Stempel hergestellt werden.
Ebenso werden dort die Stempelkissen gefüllt und montiert und auch die Papiere, die wir verarbeiten werden dort auf Maß geschnitten und verpackt.
Wir sollten früh morgens, in einer eigens gecharterten Boing 757, von Salt Lake City nach St. George, Utah, fliegen. Geplante Flugzeit: ca. 1,5 Stunden.
Es versprach für uns ein ganz normaler Flug zu werden, alles war perfekt organisiert, und so erhielten wir unsere Tickets bereits im Bus, auf dem Weg zum Flughafen.
Das es sich aber doch nicht um einen "einfachen" Flug handelte, erfuhren wir erstmals, als wir bereits im Flieger saßen. Denn für den Flugkapitän und seine Crew, war es wohl so etwas wie ein Betriebsausflug, denn er erwähnte in seiner kurzen Begrüßung ausschliesslich "Demonstrators from Stampin' Up!.. Was ja auch völlig richtig war, denn es war ja auch sonst kein anderer Fluggast an Bord.
Nach 90 Min. landeten wir dann auf dem kleinen, beschaulichen Flughafen in St. George, wo wir wieder auffällig freundlich begrüßt wurden, und einige andere sogar Fotos von unserer Gruppe machten – merkwürdig.
Aber das alles hatte seinen Grund, denn wie sich herausstellte, war noch nie zuvor, ein solch großes Flugzeug – wie unsere Boing 757 - auf diesem Flugplatz gelandet. Ein ziemliches Ereignis, von dem noch Tage später in der Lokalpresse (>>Link) berichtet wurde.
Aus dem Flugzeug raus ging es dann in bereitgestellte Busse, die uns in das knapp zwei Stunden entfernt liegende Werk bringen sollten. Doch Dank der schönen Landschaft und dem angebotenen “Unterhaltungsprogrammes“ – es wurde "Bingo" gespielt, bei dem es natürlich wieder schöne Produkte von SU zu gewinnen gab, verging die Fahrtzeit wie im Fluge.
Dann hieß es: “Wir sind da“.
Vor uns tat sich mitten in der Weite Amerikas ein Gebäude auf, vor dem ganz viele fröhlich winkende Mitarbeiter der Produktionsstätte standen.
Es war wieder so herzlich, wie sie uns willkommen hießen. Und als ob sie es geahnt hatten, wurde unser kleiner Hunger mit einem Barbeque gestillt.
Es gab Hamburger, Hot Dogs, gegrilltes Hühnchen, Salate, Schokoladentarte, Cupcakes und eine köstliche Crème brûlée wartete ebenfalls darauf, von uns gegessen zu werden.
Gestärkt ging es dann in Gruppen eingeteilt los.
Und wie ihr seht, wurden wir auch in der Halle noch mit einem selbst erstellten Schild begrüßt.
Mit unserem Dolmetscher Felix starteten wir in der Abteilung: Stempelherstellung.
Dort erfuhren wir Interessantes über das Grundmaterial - die Gummis – bei dem sehr auf die Raumtermperartur geachtet werden muss, damit es in "Form" bleibt.Nur zwei Räume der ganzen Produktionsstätte sind klimatisiert, was eben auch damit zu tun hat.
Wie die Stempelgummis geschnitten und verpackt werden, zeigte man uns ebenfalls und da legte auch unsere Chefetage mal Hand an - fürs Foto.
Weiter ging es dann zu den Stempelkissen.
In einem ersten Arbeitsschritt wird zuerst die Farbe angemischt, die Watte/das Kissen damit getränkt,
das Gehäuse zusammengebaut und mit Etiketten versehen,
dann die Watte eingeklebt und zu guterletzt das fertige Stempelkissen mit Folie im Vakuumverfahren verschweißt.
Mit diesen Schritten waren locker 4 Mitarbeiter beschäftigt und da fragt man sich, wie diese Stempelkissen für nur 6,50 EUR verkauft werden können.
Auch den Zuschnitt der Farbkartons fand ich höchstinterressant.
Gleich 400 der großen, angelieferten Bögen können mit einer großen Schneidemaschine geichzeitig auf das Format DIN A4 geschnitten werden.
Anschliessend werden sie auf eine eigens für SU entwickelte Maschine gelegt, dort in entsprechender Stückzahl sortiert, in Folie eingeschweißt und mit Aufklebern versehen.
Die fertigen Packungen wandern dann ins Lager, von wo aus sie nach Riverton verschickt werden.
Es gab so viel zu sehen und weil wir sie mit Fragen gelöchert haben, taten mir die Mitarbeiter schon fast leid, doch bereitwillig haben sie uns freundlich alles erklärt. Unter Anderem fiel mir auf, das einige Räume leer standen. Als ich danach fragte, gab mir eine Dame eine bemerkenswerte Erklärung: Die leerstehenden Räume seien die ehemaligen Büros der Abteilungs- sowie der Prodkutionsleiter gewesen, doch die hätten es nur kurze Zeit in ihren abgetrennten Büros ausgehalten, und würden es doch vorziehen, "mitten drin" zu sein, weshalb man überall zwischen dem Gewusel immer mal wieder auch einen Schreibtisch sähe.
Diese Massnahme hätte das Firmenklima nochmals verbessert und darüber freut sich natürlich jede Geschäftsleitung.
Unser Rundgang ging dann aus den ebenerdigen Hallen raus, eine Etage höher. Wir schauten nicht schlecht, als sich plötzlich ein Schlafzimmer, eine Küche, ein Wohnzimmer und ein Bad auftaten.
Ist das etwa die Wohnung des Facility Managers?
Von wegen, erklärte die Mitarbeiterin breit grinsend. Immer wenn Shelli und ihre Familie im Werk sind, dann wohnen sie auch hier. Wir konnten es kaum glauben. Ich verzichte hier mal auf Fotos von den Privatgemächern, obwohl gerade Michaela, Daniela und ich viel Spaß hatten, beim Entdecken des ein- oder anderen "Örtchens".
An diesem Werk hängt Shelli's Herz besonders, denn hier arbeiten ca. 75 Mitarbeiter aus dem kleinen Ort. Wirtschaftlicher wäre es sicher, beide Firmen zusammenzulegen, anstatt die Ware vom weit entfernten Kanab extra nach Riverton zu schaffen. Aber wie gesagt, da spielt einfach ihre sehr soziale Einstellung ein große Rolle.
Sie unterstützt immer wieder soziale Projekte, wie wir auch später wieder feststellen konnten.
So hat sie, in Erinnerung an ihren verstorbenen Schwiegervater, in Kanab einen Kinderspielplatz gesponsert. Nicht nur Geld hat sie in diesen gesteckt, nein, auch eine “Materialspende“ hat sie hier gegeben.
Ihr möchtet wissen was? Ich finde die Idee einfach irre. Denn die Reste aus der Stempelgummiproduktion wurde extra geschreddert und als Untergund im Sturzbereich der Spielgeräte eingebaut. Ich sag nur: “Es hat gar nicht weh getan, nicht wahr Julie?"
Mit diesem Besuch des Spielplatzes - bei dem auch größere "Kinder" ihren Spaß hatten - ging ein sehr informativer Tag in Kanab zu Ende, an dem ich wieder viel über die Herstellung unserer Produkte gelernt habe.
Mir ist nochmal bewußt geworden, wie viele Personen z. B. mit nur einem einzelnen Stempelmotiv beschäftigt sind. Wie viel Handarbeit darin steckt, bis ich sie in meinen Händen halten und sie abdrücken kann.
Und ich werde mich nicht mehr aufregen, wenn mal was nicht gleich auf Anhieb 100%-ig ist, denn hier arbeiten Menschen und nur ganz wenig Maschinen.
Schon wieder so viel Text und viele Bilder, ich hoffe, es langweilt euch nicht zu sehr. Und so gibt es morgen den Bericht von der Abschlussveranstaltung.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend,
Eure
Hallo Helga,
deine Berichte sind super spannend und werden bestimmt nicht langweilig! Vielen Dank, dass Du uns hier auf deinem Blog auch mal hinter die Kulissen schauen lässt.
GLG,
Anne
Kommentiert von: Anne | 05. August 2013 um 20:23 Uhr
Hallo Helga!
Langweilig?
Nö!
Ganz im Gegenteil!
Danke!
LG
Britti
Kommentiert von: Britti | 05. August 2013 um 21:32 Uhr
Hallo Helga,
da kann ich mich meinen "Vorschreiberinnen" ;) nur anschliessen. Kein bisschen langweilig und ich freue mich schon auf morgen :-)
Liebe Grüße,
Susanne
Kommentiert von: Susanne | 05. August 2013 um 23:43 Uhr
Guten Morgen, Helga!
Nein, es langweilt keineswegs. Im Gegenteil: Ich bin total fasziniert von diesem Bericht und dem Konzern, den Shelli da geschaffen hat. Einfach Wahnsinn!
Liebe Grüße und einen schönen Tag!
Uschi
Kommentiert von: Uschi | 06. August 2013 um 08:03 Uhr
Hallo Helga,
wow...... was für ein tolles Abenteuer habt ihr da erlebt?
Sehr schöne und interessante Bilder und Berichte, die du mit uns teilst!!
Danke für den Einblick in deine unvergessliche Reise und welcome back! Schön, dass du wieder da bist.
Liebe sonnige Grüße, Mary
Kommentiert von: Mary | 06. August 2013 um 09:26 Uhr
nein, nein, nein, ganz und gar nicht langweilig!!!! Schön auch mal die Geburtststätte unser ganzen schönen Produkte zu sehen und wieviel Aufwand dahinte steckt!
LG
Jeanette
Kommentiert von: Jeanette | 06. August 2013 um 13:49 Uhr
Liebe Helga, das ist ganz und gar nicht langweilig. Ich finde es sehr spannend mal die Produktion zu sehen. Toll das wir somit auch mit auf die Reise durften ;-)
Liebe Grüße
Jessica
Kommentiert von: Jessica | 06. August 2013 um 16:50 Uhr
Hallo Helga,
danke für diesen sehr interessanten Bericht und die vielen Fotos. Das war sicher eine tolle Zeit :-)
LG renate
Kommentiert von: Renate | 06. September 2013 um 11:21 Uhr